Geschichte
Entlang eines alten Heerweges, der von Köln über Wipperfürth bis zum Hellweg in Westfalen führte, entstanden bereits im frühen Mittelalter erste Hofstellen und Ansiedlungen. Aus diesen ersten Fronhöfen entwickelten sich eine Reihe von Kirchdörfern. Aus dem Jahr 1175 stammt die erste Erwähnung einer Ortschaft mit Namen Bechen („A Beche trans Renum“ – Bechen, jenseits des Rheins) im Zusammenhang mit einer Stiftung durch Reinard von Kenten, der sein Gut in Bechen zur Errichtung eines Nonnenklosters stiftete, dessen tatsächliche Gründung nicht überliefert ist.
Im Jahr 1307 wurde der Fronhof mitsamt dem Patronatsrecht an die Abtei der Zisterziensermönche zu Altenberg verkauft. Fortan war der Abt der Lehnsherr, der auch ein eigenes Hofgericht besaß.
Im 13. Jh. entstand im Bergischen Land eine Ämterverfassung und Bechen gehörte von da an, wie Kürten und Olpe, zum Amt Steinbach. Es herrschten die Burgvögte des Landesherren mit ihren Schultheißen, die Richter und Steuereintreiber in einer Person waren. Diese Ämterverfassung hatte Bestand bis ins Jahr 1808.
Während der französischen Besetzung des Rheinlandes von 1795 – 1813 wurde 1806 das Herzogtum Berg an Napoleon abgetreten. Dies bedeutete für das Bergische Land die Aufhebung der Leibeigenschaft und des überkommenen Lehnswesens sowie die Einführung einer Verwaltung und Rechtspflege nach französischem Muster. Bechen bildete mit Kürten eine Mairie (Bürgermeisterei), die zum Kanton Wipperfürth im Arrondissement (Bezirk) Elberfeld gehörte, welches wiederum Teil des Departementes Rhein war. Dem Departement stand ein Präfekt vor, an dessen Weisungen auch der Maire (Bürgermeister und Gemeindedirektor) gebunden war. 1813 nach Ende der französischen Herrschaft wurden die Maires zu Bürgermeistern und die Kantone zu Kreisen. Nach dem Friedensvertrag von Wien im Jahr 1815 gehörten die hiesigen Bürgermeistereien zum preußischen Königreich.
Das Leben in dieser Zeit ist geprägt von harter landwirtschaftlicher Arbeit. Durch die über Generationen vollzogene Praxis der Realteilung, bei der die landwirtschaftlichen Flächen einer bäuerlichen Familie unter den Erben jeweils zu gleichen Teilen aufgeteilt werden, ist im 19. Jahrhundert ein Zustand erreicht, bei dem die Flächen so zerstückelt sind, das die einzelnen Kleinparzellen kaum mehr zur Deckung des Bedarfs einer Familie ausreicht. Industrieansiedlungen gibt es zu dieser Zeit noch keine. Es herrscht große Armut unter der Bevölkerung und aufkommende Hungersnöte zwingen viele Bewohner ihre Heimat zu verlassen und ihr Glück in den Industriezentren an Rhein und Wupper oder gar in Übersee zu versuchen. Dadurch verliert während des 19. Jahrhunderts auch Bechen einen grossen Teil seiner Bevölkerung.
1929 werden die Amtsverwaltungen der bisherigen Gemeinden Kürten und Olpe zusammengelegt. Dadurch entsteht das Amt Kürten mit den Gemeinden Bechen, Kürten, Olpe und Wipperfeld. Jede Gemeinde hat ihren Bürgermeister und Gemeinderat.
Erst während und nach dem Zweiten Weltkrieg, den Bechen einigermaßen unbeschadet übersteht, steigt die Einwohnerzahl in Bechen wieder durch Flüchtlinge aus den Großstädten und den ehemaligen deutschen Ostgebieten, die hier eine neue Heimat finden.
Im Rahmen der Gebietsreform zum 01.01.1975 in Nordrhein Westfalen entsteht die heutige Gemeinde Kürten, wodurch Bechen den Bürgermeister und den Gemeinderat verliert. Heute hat Bechen über 2.800 Einwohner mit steigender Tendenz.
Weitere Informationen finden sich in dem 3bändigen Werk „Bilder aus alter Zeit – Gemeinde Kürten“ von Josef Büchel und Peter Gronewald.